Weihnachtsmusik verbindet Gross und Klein

In diesem Jahr musiziert mit uns der regionale 4Saitentreff der Musikschule Oberuzwil Jonschwil und begleitet die Weihnachtslieder zum Mitsingen. Hierbei entstehen Klänge und Begegnungen, die einzelne Vereine allein nicht erreichen können. Zudem wird die Motivation der Jüngeren durch solche Konzerterlebnisse nachhaltig gestärkt und lässt hoffen, dass die jungen Streicher*innen künftig ein musikalisches Zuhause in unserem Verein finden. Das Hauptwerk des Abends stellt das Violinkonzert RV 254 von Antonio Vivaldi dar. Der Priester Vivaldi resp. il preste rosso, wie er wegen seiner roten Haare genannt wurde, komponierte während seiner Anstellung beim Ospedale della Pietà in Venedig eine Vielzahl seiner Werke gerade für (Waisen)Kinder. Insofern passt dieses Stück ausgezeichnet in ein Programm mit jugendlicher Beteiligung. Über 450 Solokonzerte sind von Vivaldi überliefert, viele auch für ausgefallene Soloinstrumente wie Theorbe, Posaune, Mandoline, Salterio, Schalmei oder auch das Fagott. Die Mehrzahl seiner Konzerte hat er aber für die Violine komponiert, die er virtuos beherrschte. Gerade diese Werke haben ihn in ganz Europa bekannt gemacht und die grossen Zeitgenossen wie z.B. Johann Sebastian Bach in ihrem Schaffen beeinflusst. Im Konzert in Es-Dur erleben wir den typischen Geschmack und die Fantasie des virtuosen Vivaldis. Das zentrale, melodische Largo erhält dabei eine besondere Bedeutung und erinnert in manchen Passagen bereits an die langsamen Sätze aus Bachs Violinkonzerten, während die beiden Randsätze die rhythmische Fröhlichkeit und dialogische Leichtigkeit zwischen den Instrumenten widerspiegeln.   Karl Jenkins Stück Palladio steht vom Aufbau einem barocken Concerto grosso nahe resp. ist daran angelehnt. Der Titel bezieht sich auf den berühmten Renaissance-Architekten Andrea Palladio, der 1508, 30km westlich von Venedig in Padua geboren wurde und der v.a. in Oberitalien und im Veneto für reiche venezianische Adelsfamilien herrliche Landsitze schuf. Jenkins faszinieren die harmonischen architektonischen Proportionen und Formen in den Bauwerken Palladios. Sowohl in der Architektur und Mathematik wie auch in der Musik spielen harmonische Proportionen eine Rolle. Und so suchte deshalb Jenkins in seiner Musik entsprechende harmonische mathematische Ordnung. Der erste Satz mit seiner eingängigen Melodik entstand 1993 für einen Fernsehwerbespot für Diamanten. Jenkins erweiterte ihn später durch zwei weitere Sätze zu einer Suite, und den Mittelsatz bearbeitete er dann später nochmals für zwei Frauenstimmen und Streichorchester.   Den umgekehrten Weg gehen wir mit Bogoroditse Devo von Sergei Rachmaninoff. Daniel Treyer, früher selbst ein passionierter Chorsänger im Oberwalliser Vokalensemble, hat diesen vierstimmigen Chorsatz für unser Kammerorchester eingerichtet. Die langen Phrasen und der grosse dynamische Umfang dieses Chorwerkes sind geradezu prädestiniert, auch von einem Streichorchester aufgeführt zu werden.Altersbereich ab 0 Jahren